Netflix, nein danke: Ein Leben ohne Streaming-Dienste ist möglich - aber sinnlos?

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Kolumne Johannes Gehrling - Redaktionsleiter
Netflix, nein danke: Ein Leben ohne Streaming-Dienste ist möglich - aber sinnlos?
Quelle: Netflix

Unser Autor hat die Schnauze voll von Streaming-Diensten und Netflix, Prime Video und Co. gekündigt. Wie gut es sich ohne lebt, erklärt er hier.

Ich fühle mich frei. Letzte Woche bin ich den finalen Schritt in die Freiheit von Streaming-Diensten gegangen. Nach zwölf Jahren mit einem durchgehenden Abo habe ich endlich auch Amazon Prime gekündigt - und das fühlt sich richtig gut an! Netflix habe ich schon vor über einem Jahr in die ewigen Jagdgründe geschickt. Außerdem habe ich meine Abos bei PS Plus und WordPress gekündigt und mir schon letzten Sommer einen deutlich günstigeren Handyvertrag zugelegt. Jetzt lebe ich im Grunde (weitestgehend) ohne Streaming- und ähnliche Dienste. Aber macht das auch Spaß?

Ohne Streaming-Dienste spare ich fast 700 Euro pro Jahr

Knapp 700 Euro - so viel Geld spare ich jetzt jedes Jahr dank all der genannten Kündigungen. Einen guten Teil davon investiere ich seit etwa einem Jahr in den Kauf von Filmen und Serien auf 4K-Blu-rays. Die hochauflösenden Discs sind meistens nicht gerade günstig. Doch sie haben einen entscheidenden Vorteil.

Neben der bestmöglichen Qualität auf dem heimischen Fernseher, mit der kein Streaming-Dienst mithalten kann, geht es um einen kleinen, aber sehr wichtigen Unterschied: Besitz. Meine Filme und Serien auf Discs nimmt mir niemand weg. Und ich muss auch nicht für ein monatliches Abo bezahlen, das ständig teurer wird, um weiterhin Zugriff zu haben.

Ungefähr 400 Euro habe ich in den vergangenen zwölf Monaten für 4K-Blu-rays ausgegeben. Ich habe also immer noch 300 Euro gespart und ich besitze nun 18 mir sehr liebe Filme und die komplette erste Staffel von The Last of Us in feinster Qualität. Doch es gibt noch weitere Vorteile.

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Filme auf Disc statt Streaming-Dienste - viele Vorteile

Ich kann Filme und Serien auf Disc an Freunde und Familie verleihen. Da nahezu alle 4K-Blu-rays auch immer die normale Blu-ray-Disc beinhalten, müssen die anderen nicht mal eine PS5 oder einen 4K-Blu-ray-Player besitzen. Und wenn das Internet mal ausfällt, muss ich zudem nicht auf den Filmgenuss verzichten. Wobei das bei mir zum Glück seit vielen Jahren nicht mehr passiert ist.

Bei vielen von euch mag das aber ein viel häufigeres Problem sein. Oder ihr müsst euch in eurem Haushalt einen Internetanschluss mit mehreren Personen teilen und die Geschwindigkeit reicht nicht dazu aus, dass jeder sein eigenes Programm gleichzeitig streamen kann. Aber vermisse ich das riesige Angebot von Netflix, Prime Video und Co. nicht?

Leben ohne Streaming-Dienste: Möglich, aber sinnlos?

Für mich ist die Sache klar: nein, ich vermisse nichts. Zu den neuen 4K-Blu-rays kommen noch über 50 normale Blu-rays, die ich in der Zeit von etwa 2009 bis 2011 gekauft habe. Erst am vergangenen Wochenende habe ich davon direkt mal wieder zwei Klassiker angeschaut, The Social Network und Zombieland. Für mehr hatte ich neben Sozialleben, Haushalt, Sport, Schlaf und was man sonst noch so macht, auch gar keine Zeit.

Apropos Zeit, gerade die ist eh immer knapp. Was bringen mir zig Streaming-Dienste, wenn ich gar nicht die Zeit habe, um dort wirklich viel anzuschauen? Die Kosten habe ich trotzdem, auch wenn ich überhaupt nichts streame, was eben nicht immer vorhersehbar ist.

Abgesehen davon reizen mich die Eigenproduktionen etwa von Netflix auch wirklich deutlich weniger als noch vor einigen Jahren. Verpasse ich da nicht was ohne Netflix, Prime Video und Co.? Mag sein, aber es fühlt sich für mich nicht so an. Und wenn es so ist, dann ist es mir egal.

Vor ein paar Jahren hätte ich noch mit einem glasklaren Ja auf die Frage geantwortet, ob man Streaming-Dienste braucht. Doch das Blatt hat sich in letzter Zeit gewendet. Ein Leben ohne Streaming-Dienste ist möglich, aber gar nicht sinnlos. Im Gegenteil, ich empfinde wieder viel mehr Freude beim Film- und Serien-Genuss á la carte - statt beim belanglosen Überkonsum eines gigantischen, aber austauschbaren Streaming-Angebots.

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