Matrix: Resurrections: Surreale Momente, Comedy und Keanu Reeves - Unser Interview mit dem Cast

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Special Christian Fussy - Redakteur
Matrix: Resurrections: Surreale Momente, Comedy und Keanu Reeves - Unser Interview mit dem Cast
Quelle: Warner Bros.

Wir haben mit dem Cast von "Matrix: Resurrections" über Träume, Dejá-vùs und das Erbe der Kult-Filmreihe geredet. Vor allem die Szenen, in denen der neue Film das Original zitiert, waren sowohl für Neuzugänge wie Jessica Henwick oder Yahya Abdul-Mateen II als auch die alten Hasen um Keanu Reeves eine besondere Erfahrung.

n Matrix: Resurrections muss sich Thomas Anderson (Keanu Reeves) erneut mit dem Gedanken auseinandersetzen, dass seine Welt in Wahrheit nur ein Trugbild sein könnte. Abermals wird er von Morpheus (Yahya Abdul-Mateen II) aufgesucht und vor die Wahl gestellt, aus der Matrix aufzuwachen oder in sie zurückzukehren. Die Rebellen um Bugs (Jessica Henwick) brauchen dringend die Hilfe des Auserwählten, da ein neuer Schurke, der Analyst, die Kontrolle über die Matrix erlangen will und Trinity (Carrie-Anne Moss) immer noch in ihr gefangen ist. Niobe (Jada Pinkett Smith), die vor Jahren Seite an Seite mit Neo und Trinity gekämpft hat und dabei war, als die Menschheit Frieden mit den Maschinen schloss, hat der Matrix indes den Rücken zugekehrt und versucht, aus den Ruinen des Krieges eine neue Zivilisation zu erschaffen. Auf seiner Reise kreuzt Neo außerdem erneut den Pfad des Programms Sati (Priyanka Chopra-Jonas), das er damals vor der Löschung bewahren konnte ("Matrix: Revolutions").

Wir konnten uns im Interview mit dem Cast des Films über die Motive der "Matrix"-Reihe, bestimmte Szenen und die einzelnen Figuren unterhalten.

PC Games: Was an der Welt von "Matrix" hat euch am meisten fasziniert?

Priyanka Chopra-Jonas: Dass man nie genau weiß, was die Realität ist und was nicht. Die ständige Herausforderung und Anforderungen, größer zu denken und die eigene Realität zu konfrontieren und die Matrix, die man für sich selbst erschaffen hat. Das ist für mich das Faszinierende. Und die abgefahrenen Stunts schaden auch nicht.
Priyanka Chopra-Jonas Quelle: Warner Bros. Priyanka Chopra-Jonas
Jada Pinkett Smith: Für mich ist eine der spannendsten Ideen, dass Liebe alles überwindet. Nicht auf eine romantische Hallmark-Weise, sondern bezogen auf eine Liebe, die einem größeren Wohl gewidmet ist.

PCG: Es gibt derzeit einen Trend in Filmen, zu alten Franchises der 80er und 90er zurückzukehren und beliebte Figuren zu zeigen, denen es Jahre später immer noch elend geht. Es scheint kein Happy-End mehr zu geben. Auch Niobe kämpft immer noch denselben Krieg wie damals. Warum glaubt ihr, ist das so, abgesehen davon, dass Filme Konflikt benötigen?

Jada Pinkett Smith Quelle: Warner Bros. Jada Pinkett Smith Jada Pinkett Smith: Nun, wenn man über die Matrix nachdenkt, über die Existenz der Menschheit. Das Schlachtfeld war immer dasselbe. Es geht darum, wo du dich befindest, um dein Bewusstsein in Beziehung zum Schlachtfeld. Etwas hat sich sicherlich verändert, aber das Schlachtfeld verändert sich nicht groß. In Bezug auf die Matrix ist es, konstant zu versuchen zwischen eigener Wahrnehmung und Realität zu unterscheiden. Was du als deine Realität wahrnimmst und erschaffst, gegen das, was wirklich wahr ist. Ich denke, das ist ein lebenslanges Thema, so lange du in einem menschlichen Körper steckst, so lange du eine menschliche Existenz hast. Ich denke, die Figuren verändern sich, entwickeln sich weiter, aber der Kampf selbst bleibt wie er ist.

PCG: Ist zwischen den Filmen irgendetwas mit euren Figuren passiert, das wir im Film nicht zu sehen bekommen?

Priyanka Chopra-Jonas: Ich denke, ich musste da selbst viele Bausteine hinzufügen. Wir sahen Sati an ganz bestimmten Orten und es standen so viele Fragen im Raum. Wäre sie gelöscht worden, hätte sie sich nicht in der Obhut derer befunden, in deren Obhut sie überlassen wurde? Und wie wurde sie davon beeinflusst? Was hatte es für einen Einfluss auf sie, dass ihre Eltern gepurgt wurden? Sie kämpft dennoch für den Frieden der Menschheit, im Dienste etwas, das größer ist als sie selbst. Wie Jada schon sagt, die Schlacht sah, seit die Menschheit existiert, immer gleich aus. Die Intention dahinter und die Art, wie die Menschen kämpfen, haben sich verändert und das ist genau das, was hier auch passiert. Die Schlacht ist dieselbe, aber warum die Leute tun, was sie tun, hat sich verändert. Da habe ich, was meinen Charakter betrifft, viel aufbauen müssen, was so toll war.

PCG: Morpheus war zwar schon im ersten Teil recht charmant, jetzt trägt er aber auch noch wirklich exzentrische, farbenfrohe Klamotten. Wie spiegelt das sein Inneres wieder?

Yahya Abdul-Mateen II: Diesem Morpheus ist der alte Morpheus definitiv bewusst. Er kennt die Geschichte der Matrix, ihre Ikonografie, das Lexikon und so weiter. Und er ist selbst auf einem Selbstfindungstrip. Er erschafft damit seine eigene Realität. Er tritt ein in eine Welt, in der er etwas Neues ausprobieren will und ich denke Mode ist einer der einfachsten Wege, sich darin zu üben, sich selbst auszudrücken.

PCG: Die Farben spielen in Matrix eine große Rolle. Morpheus ist zum Beispiel in rot gekleidet, Blau hingegen symbolisiert die Matrix. Jessica, dein Charakter hat blaue Haare. Das muss doch so gewollt sein. Was ist die Idee dahinter?

Jessica Henwick: Ich denke, Lana ist sich jeder Entscheidung, die sie trifft, sehr bewusst. Sie war sehr beharrlich darauf, dass Bugs blaue Haare haben muss. Wir haben nie wirklich darüber geredet, was sie glaubt, dass das bedeutet. Aber sie weiß, was sie tut. Jessica Henwick Quelle: Warner Bros. Jessica Henwick

PCG: Ein großes Motiv des Films ist Dejá-vù. Wir sehen haufenweise Szenen die denen im Original ähneln, jetzt allerdings mit anderen Schauspielern oder anderen Auflösungen. Was war die Szene, bei der es euch am meisten gefreut hat, sie wiederzusehen oder ein Teil davon zu sein?

Jessica Henwick: Wir haben eine Szene, in der wir eine Szene aus dem Originalfilm beobachten. Wir stehen in einem Raum während die Originalszene sich vor uns abspielt. Das war trippy, weil ich den alten und den neuen Neo vor mir sehen konnte. Das war wie "Inception".

Yahya Abdul Mateen II Quelle: Warner Bros. Yahya Abdul Mateen II Yahya Abdul-Mateen II: So komisch das für uns war, ich kann mir vorstellen, wie das für Keanu gewesen sein muss, sich selbst vor 20 Jahren zu sehen. Das ist ziemlich cool und surreal.

PCG: Beide eurer Figuren haben eine Verbindung zu Träumen. Bugs hat das Hasentattoo, das auf "Alice im Wunderland" anspielt und Morpheus ist nach dem griechischen Gott der Träume benannt. Welche Rolle spielen Träume in der Handlung?

Yahya Abdul-Mateen II: Die Matrix hat diese Idee ins Spiel gebracht, was real ist und was nicht. Sind wir in der Matrix, einem Traum in einem Traum? Diese ewige Suche nach der Realität. Es lädt deinen Verstand dazu ein, die Möglichkeit zu akzeptieren, dass alles möglich ist, ähnlich wie in einem Traum. Es ist eine Einladung, deine eigene Realität unter denselben Gesichtspunkten zu betrachten.

PCG: Matrix war immer voll von religiöser Symbolik. In den alten Filmen warst du, Keanu Reeves die Jesus-Figur und Trinity eher der Heilige Geist, der dich geführt hat. In "Matrix Resurrections" ist es anders herum. Warum diese Rollenverschiebung?

Keanu Reeves: Ich denke, dass das wirklich angebracht ist. Wir sind irgendwie Zwillinge, nicht ganz Yin und Yang. Ich denke, es ist eine sehr organische und bedeutsame Umkehrung. Trinity hat Neo geholfen, in der Realität aufzuwachen, diesmal hilft ihr ihr Partner aufzuwachen. Ich finde das cool. Keanu Reeves und Carrie-Anne Moss Quelle: Warner Bros. Keanu Reeves und Carrie-Anne Moss

PCG: Was ist euer liebstes Easter Egg oder euer liebstes wiederkehrendes Symbol im Film?

Keanu Reeves: Es sind [Regisseurin] Lana Wachowskis Easter Eggs, daher kann ich das gar nicht wirklich sagen.

Carrie Anne-Moss: Wir kennen sie nicht einmal alle. Ich kannte nicht einmal das Konzept von Easter Eggs.

Keanu Reeves: Hast du denn einen Favoriten?

PCG: Ich mochte zum Beispiel die Rückkehr der Katze oder den Einsatz der Farbe blau.

Keanu Reeves: Ja, die sind witzig.

PCG: Der Film ist an sich um einiges lustiger als man es vermuten könnte. Basiert die Szene mit dem Brainstorming auf realen Ereignissen? Hast du über die Jahre ähnliche Skriptentwürfe oder merkwürdige Sequel-Vorschläge vorgelegt bekommen?

Keanu Reeves: ....Jaa. Ich saß schon in ziemlich interessanten Räumen. Ich denke aber, es war auch eine wirklich gut geschriebene Sequenz. Die Art wie Lana an die Idee herangetreten ist, was die Matrix ist und - und da wären wir wieder im Raum der Interpretation - diese ganzen verschiedenen Blickwinkel herausstellt. Ich finde, das ist sehr wichtig und hilfreich für die Reise des Films. [Die Szene] nimmt jeden mit, ist herausfordernd und witzig und ehrlich und ich denke aus der Sicht eines Filmemachers beantwortet es auch viele Dinge, sodass man, wenn man den Rest des Film sieht, einfach nur mit dem Film sein kann. Man urteilt nicht die ganze Zeit. Wir hatten diese Sequenz, jetzt können wir einfach mit dem Film abhängen.

PCG: Reflektiert die Matrix im Film unsere Zeit so wie sie in den 90ern das Leben und die Themen der damaligen Zeitperiode reflektiert hat?

Reeves: Ja, da würde ich zustimmen. Wir hatten einen Architekten, jetzt haben wir einen Analysten. Von physischen Strukturen und Kontrolle gingen wir über zu der Idee von emotionalen Strukturen und emotionaler Kontrolle. Psychologische, psychisch-gefühlsbedingte Reaktionen auf Phänomene als ein Werkzeug zur Manipulation. [lächelt] Wirkt für mich sehr passend zu unserer Zeit.

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"Matrix: Resurrections" läuft seit dem 23.12.2021 in den deutschen Kinos.

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