Dem deutschen Kinopublikum ist der Hawaiianer Destin Daniel Cretton noch relativ unbekannt - erste Erfolge feierte er mit seinem Spielfilm "Schloss aus Glas" (2017). Für seine aktuellste Arbeit, dem Drama "Just Mercy", adaptierte der Regisseur die Aufzeichnungen einer wahren Begebenheit, dazu konnte er international anerkannte Namen wie Jamie Foxx, Brie Larson und Michael B. Jordan verpflichten. "Just Mercy" startet am 27. Februar in den Kinos.
Das Justizdrama "Just Mercy" basiert auf einer wahren Geschichte. 1989 gründet der junge Anwalt Bryan Stevenson in Alabama die so genannte "Equal Justice Initiative" (EJI), eine Organisation, die bis heute für die Rechte von zu Tode verurteilten Menschen kämpft. Überproportional sind es Afroamerikaner. Für Stevenson ist der Fall klar: Die Todesstrafe ist unmoralisch, auch weil sie im Kontext zu den über 5.000 amerikanischen Lynchmorden des 19. und 20. Jahrhunderts zu sehen ist. Einer von Stevensons ersten Mandanten ist Walter McMillian, ein junger Schwarzer, der zum Tode verurteilt wird, weil er angeblich eine weiße Frau ermordet habe. Doch Stevenson ist von der Unschuld seines Mandanten überzeugt und ist bereit, für ihn zu kämpfen.
Davon erzählt das 2015 erschienene Sachbuch "Just Mercy", dessen Verfilmung von Regisseur Destin Daniel Cretton ("Schloss aus Glas") nun in die Kinos kommt. Der unschuldig verurteilte McMillian wird von Oscar-Gewinner Jamie Foxx ("Django Unchained") gespielt, der hier wieder einmal ein hervorragende Performance abliefert. Die Hauptrolle des Bryan Stevenson übernahm Michael B. Jordan ("Creed", "Black Panther"), der auch als Produzent wesentlich zu dem Projekt beigetragen hat. Doch auch die hervorragenden Schauspieler können leider das allzu plakative Skript von Cretton und seinem Drehbuchautor Andrew Lanham nicht vollends zum Leben erwecken - statt die faszinierenden Details eines grotesken Justizirrtums zu dramatisieren, vergeudet das Skript viel Zeit mit Plattitüden und schwülstigen Reden. "Die Thematik eines Films macht ihn nicht über Kritik erhaben", sagte einst die renommierte amerikanische Filmkritikerin Pauline Kael. So ist es auch hier: Die an sich packende Geschichte von Bryan Stevenson und Walter McMillian hätte einen besseren Film verdient.
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