Es war einmal: Disney im Realverfilmungs-Fieber

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Special Angelina Knauer - Autorin
Es war einmal: Disney im Realverfilmungs-Fieber
Quelle: Disney

Wer ist nicht mit berühmten Disney-Trickfilmen wie Cinderella, Dornröschen, Dumbo und Co. aufgewachsen? Mindestens eine VHS-Kassette zierte das Regal, wurde bei jeder Gelegenheit hervorgeholt und am liebsten in Dauerschleife konsumiert, wenn Mama das zuließ. Das im Jahr 1923 gegründete Unternehmen begleitet und verzückt schon fast seit einem Jahrhundert die verschiedensten Generationen von Kindern und Erwachsenen.

Mit dem Voranschreiten der Zeit verändern sich zwar die Ansprüche des Publikums, aber die klassischen Trickfilm-Märchen sind und bleiben trotzdem ein Teil von uns. Um dem Geschmack der Neuzeit zu entsprechen, hat Disney angefangen den Märchenklassikern ein neues Gewand zu verpassen und das bis jetzt sehr erfolgreich. Alles begann 2014 mit der Realverfilmung von "Maleficent", der bitterbösen Fee aus "Dornröschen", dem Märchenmeisterwerk aus dem Jahr 1959. Angelina Jolie, die das Waldwesen verkörperte, zeigte uns, dass das Feenwesen einfach nur missverstanden wurde. Nur ein Jahr später kam Lily James als "Cinderella" auf die Kinoleinwand, gefolgt von "The Jungle Book" 2016 und "Die Schöne und das Biest" im letzten Jahr.

Doch das ist nur der Anfang der realverfilmten Neuauflagen, viele weitere werden bald folgen. Welche Zeichentrick-Klassiker mit authentischen Charakteren und Original-Handlung, aber mit echten Schauspielern, in den nächsten zwei Jahren unsere Herzen beglücken werden, zeigen wir euch hier.


Der Nussknacker und die vier Reiche

Als erste neue Realfilm-Adaption startet am 22. November 2018 der Klassiker "Der Nussknacker und die vier Reiche" in den Kinos. Es ist die Nacherzählung des klassischen Balletts von Pjotr Iljitsch Tschaikowski, die E.T.A. Hoffmann im Jahr 1816 als Erzählung unter dem Namen "Nussknacker und Mäusekönig" veröffentlichte. Es handelt sich hier zwar um kein Disney-Original, aber der 1991 von Lacewood produzierte und von Warner vertriebene "Der Nussknackerprinz" kann durchaus als Disney-ähnlich bezeichnet werden.

Szenenbild "Der Nussknacker und die vier Reiche" Quelle: Disney Szenenbild "Der Nussknacker und die vier Reiche" (2018)
Inhaltszusammenfassung:
Alles was Clara (Mackenzie Foy) möchte, ist ein bestimmter Schlüssel, der in die Box passt, die ein für sie unbezahlbares Geschenk von ihrer verstorbenen Mutter beinhaltet. Am jährlichen Weihnachtsfest ihres Patenonkels leitet sie ein Wink des Schicksals in eine Parallelwelt, in der dieser besagte Schlüssel versteckt sein soll. Dort streift sie durch die verschiedenen Reiche, eines schöner, als das andere, und trifft auf urige Gestalten, wie den jungen Soldaten Phillip (Jayden Fowora-Knight). Er erzählt ihr von einem weiteren Reich, über das die tyrannische Mutter Gigoen (Helen Mirren) herrscht. Zusammen begeben sie sich dorthin, um die Despotin zu stürzen und Frieden über die vier Landen zu bringen.

Szenenbild "Der Nussknacker und die vier Reiche" Quelle: Disney Szenenbild "Der Nussknacker und die vier Reiche"
Die Regie für dieses Werk übernahm Lasse Hallström ("Chocolat"). Da er aber wegen Terminengpässen für die Nachdrehs nicht bereitstand, wurde Joe Johnston ("Captain America - The First Avenger") mit ins Boot geholt. Viele Hollywoodgrößen werden in dieser Adaption zusehen sein, wie Helen Mirren, die bereits mit Hallström seinen Film "Madame Mallory und der Duft von Curry" inszenierte. Außerdem wird die Zuckerfee von Keira Knightley gespielt und Matthew Macfadyen ist Mr. Stahlbaum.

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Der Nussknacker und die vier Reiche: Erster Teaser entführt uns in Disneys Märchenwelt

Dumbo

2019 wird nicht wie in den Vorgängerjahren eine Realverfilmung ausgekoppelt, sondern gleich mehrere. Zwei von ihnen wollen wir euch vorstellen. Als erstes erscheint am 4. April 2019 "Dumbo" im Kino. Der kleine Elefant mit den viel zu großen Ohren begeisterte schon 1941 das Publikum. In Tim Burtons ("Alice im Wunderland") Live-Action-Remake wird der kleine Dickhäuter aber kein echtes Tier, sondern eine Computeranimation sein. Auch hier konnten wieder hochgradige Stars wie Michael Keaton, Eva Green und Collin Farrell verpflichtet werden. Außerdem sollen die musikalischen Klassiker, wie "When I see an Elephant Fly", "Pinkt Elephants on Parade" und "Baby Mine" zum Einsatz kommen.

Szenenbild "Dumbo" Quelle: Disney Szenenbild "Dumbo" (1941)


Inhaltszusammenfassung:
Der kleine Elefant Dumbo hat kein leichtes Leben im Zirkus, wo ihn der Storch bei seiner Mama absetzt. Wegen seiner überdimensionierten Ohren wird er von seinen Artgenossen verspottet. Als sich seine Mutter sich für ihn einzusetzen versucht, sperrt der Zirkusdirektor diese weg und entreißt Dumbo so der mütterlichen Obhut. Der einzige Freund, der ihm bleibt, ist der kleine Mäuserich Timothy, der Dumbo durch Einfallsreichtum, eine Zauberfeder und einer großen Portion Selbstvertrauen zum Ruhm verhilft.


Aladdin

Nur einen Monat nach "Dumbo" am 23. Mai 2019 läuft "Aladdin" in den Kinos an. Das Märchen aus 1001 Nacht wurde schon öfter umgesetzt, zum Beispiel in "Aladins Abenteuer" oder "Aladin und die Wunderlampe", aber mit Guy Ritchie als Regisseur erscheint die erste Realverfilmung zum jungen Dieb mit der Wunderlampe. Auch für diesen Film wird offenbar kein Aufwand gescheut. Es fand beispielweise ein riesiges Casting statt, um Schauspieler mit der passenden Ethnie zu finden. Immerhin soll "Aladdin" so authentisch wie möglich werden. Am Ende wurden die Rollen wie folgt besetzt:

Aladdin: Mena Massound (ägyptisch/kanadisch)
Jasmin: Naomi Scott (anglo/indisch)
Jafar: Marwan Kenzari (holländisch/tunesisch)
Der Sultan: Navid Negahban (iranisch/amerikanisch)
Dalia: Nasim Padrad (iranisch/amerikanisch)
Hakim: Numan Acar (türkisch/deutsch)

Will Smith wurde die Rolle des Holt Farrier in "Dumbo" angeboten, aber er entschied sich stattdessen als Flaschengeist in "Aladdin" aufzutreten. Das macht ihn zum zweiten Schauspieler, der ein Disney-Remake einer Disney-Adaption vorzieht. Emma Watson war die Erste. Ihr wurde die Rolle der "Cinderella" angeboten, doch sie entschied sich für das Remake von "Die Schöne und das Biest".
Szenenbild "Aladdin König der Diebe" Quelle: Disney Szenenbild "Aladdin und der König der Diebe" (1996)
Inhaltszusammenfassung:
Aladdin (Mena Massound) ist ein gewöhnlicher Straßendieb, der mit seinem Affen Abu in den Tag hineinlebt. Eine zufällige Begegnung mit der Tochter des Sultans Jasmin (Naomi Scott) lässt ihn jedoch aus allen Wolken fallen. Er ist verliebt und wünscht sich bei ihr zu sein, auch wenn er weiß, dass er als einfacher Mann keine Chance bei der wunderschönen Prinzessin hat.


Mulan

Die letzte Realspielverfilmung, die wir vorstellen wollen, sollte eigentlich bereits am 2. November 2018 in die Kinos kommen, wurde aber um ein Jahr verschoben, um nicht mit "Der Nussknacker und die vier Reiche" zu kollidieren und nochmals, weil im Dezember 2019 "Star Wars: Episode IX" startet. Der neue und hoffentlich letzte Termin ist nun auf den 26. März 2020 festgelegt. Da wird sich die Heldin vieler Mädchen der Neunziger-Jahre auf die Leinwand kämpfen. Mit Disneys Realverfilmung von dem Kassenschlager "Mulan" von 1998 schließen wir diese Runde ab.
Szenenbild "Mulan" Quelle: Disney Szenenbild "Mulan" (1998)
Inhaltszusammenfassung:
"Mulan" ist die Nacherzählung einer alten chinesischen Sage, die davon handelt, dass ein junges Mädchen mitbekommt, dass ihr alter, kranker Vater in die Armee berufen wird, um gegen die Invasion der Hunnen anzugehen. Im Wissen, dass ihr Erzeuger diesen Kampf nicht überleben wird, beschließt sie an seiner Stelle anzutreten. Ohne dass es ihr bewusst ist, wollen ihre Ahnen sie von dieser Tat abhalten und beschwören den kleinen, in Ungnade gefallenen, roten Drachen Mushu, der ihre Meinung ändern soll. Jeder, der diesen Disneyfilm kennt, weiß, dass es anders kommt, als gedacht.
Szenenbild "Mulan" (1998) Quelle: Disney Szenenbild "Mulan" (1998)
Für Disney war es wichtig, dass alle in dieser Realverfilmung vorkommenden Charaktere von chinesischen Darstellern gespielt werden, um die Authentizität des Originals zu wahren. Dafür wurden allein für die Rolle der Mulan auf fünf verschiedenen Kontinenten rund 1.000 Kandidatinnen gecastet. Am Ende ging diese Rolle an Yifei Liu, die nicht nur eine von Chinas berühmtesten Schauspielerinnen, sondern auch eine ausgesprochen gute Sängerin ist.


Disney hat aber noch lange nicht genug. Mit vielerlei Auskopplungen, Realfilm-Remakes und Adaptionen darf gerechnet werden. Bereits feststehende Märchenklassiker sind zum Beispiel "Die Hexe und der Zauberer", "Arielle" und "Pinocchio". Außerdem wird auch Disney erstes Märchen, dass in Spielfilmlänge im Jahr 1937 ausgestrahlt wurde, in einem Realfilm umgesetzt: "Schneewittchen". Da schlagen doch die Kinderherzen, nicht? Hier sind nochmal ein paar Trailer zu den bereits erschienenen Realverfilmungen.

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Was meint ihr zu den neuaufgelegten Disney-Klassikern? Findet ihr das gut oder sollte Disney lieber die Finger von den Trickfilmwerken lassen? Gibt es eine bestimmte Märchengestalt, die ihr gerne als reale Person umgesetzt sehen würdet? Schreibt uns euren Kommentar.

    • Kommentare (1)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von Frullo
        Es gibt im Übrigen auch noch einen ganz konkreten Grund für Disneys "Realverfilmungs-Wahn": Einige ihrer Werke nähern sich allmählich dem Zeitpunkt, an dem das Copyright darauf erlischt (wenn ich mich nicht irre 75 Jahre). Daher will Disney durch diese Neuverfilmungen auch dafür sorgen, dass das Copyright quasi erneuert wird...
      • Von Frullo
        Es gibt im Übrigen auch noch einen ganz konkreten Grund für Disneys "Realverfilmungs-Wahn": Einige ihrer Werke nähern sich allmählich dem Zeitpunkt, an dem das Copyright darauf erlischt (wenn ich mich nicht irre 75 Jahre). Daher will Disney durch diese Neuverfilmungen auch dafür sorgen, dass das Copyright quasi erneuert wird...
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