Die 10 besten Schauspieler-Performances im Jahr 2014

Aus der Reihe "Die Allerbesten Sachen 2014 im Kino" präsentieren wir heute Teil 2 für Sie: Die besten männlichen Darsteller und ihre Arbeiten im Kino. Manche davon kriegen wir in deutschen Kinos leider erst 2015 zu sehen, sie werden aufgrund der amerikanischen Releases dennoch zumeist zu 2014 gezählt. Einige dieser Darsteller sind sichere Oscar-Kandidaten, andere eher in Lauerstellung. Nachdem wir letzte Woche über die besten Filme gesprochen haben, gibt es jetzt eine Liste der besten Darsteller. Also kopieren Sie diese und erklären auf den Oscar-Parties im nächsten Jahr schon mal, welchen davon sie schon laaaange im Blick hatten. WIDESCREEN präsentiert: Die 10 besten Schauspieler-Performances im Jahr 2014!BRADLEY COOPER - AMERICAN SNIPEREr hat für die Rolle 20 Kilo an Muskelmasse zugenommen, ein Navy SEAL-Training absolviert und sich acht Monate lang mit der Familie von Chris Kyle befasst. Man kann Bradley Cooper sicher nicht vorwerfen, zu wenig Vorbereitung betrieben zu haben. Unterbrochen von dem Mord an der Figur selbst (Chris Kyle wurde während der Vorbereitung des Films ermordet) musste sich Cooper durch viel Bewältigungsarbeit wühlen. Der Lohn ist die relativ beeindruckende Darstellung des wohl tödlichsten US-Scharfschützen überhaupt.OSCAR ISAAC - A MOST VIOLENT YEAREin Underdog in diesem Jahr. Isaac hat sich durch viele gute Filme als Nebendarsteller gearbeitet, um jetzt eine Hauptrolle in Star Wars: Episode VII zu haben. Was kaum jemand wusste: Isaac ist tatsächlich ein hervorragender Charakterdarsteller. Letztes Jahr bereits durch Inside Llewyn Davis groß im Gespräch, wird man von diesem Mann noch viel hören. Und das nicht nur dank Star Wars sondern dank vieler anderer Projekte wie dieser Geschichte über die New Yorker Mafia, wo Isaac an der Seite der eleganten Jessica Chastain spielt.MICHAEL KEATON - BIRDMANWohl der Favorit in diesem Jahr. Der Film wird bereits allerorten gefeiert und bei den Oscars wird er ebenfalls eine große Rolle spielen. Aber Keatons Rolle als abgehalfterter Superheldendarsteller ist ihm mehr oder weniger auf den Leib geschrieben. Man tausche "Birdman" gegen "Batman" aus und schon verschwimmen Rolle und Darsteller in ein mäanderndes Etwas. Abgesehen davon haut Keaton Edward Norton in dem Film ordentlich was auf die Zwölf. Das muss doch mit Awards belohnt werden.ELLAR COLTRANE - BOYHOODZugegeben: Coltrane ist nicht der Schauspieler mit der größten Präsenz. Allerdings ist es ein Mammutwerk, wenn man über Jahre hinweg die gleiche Rolle spielt und sich für so einen Experimentalfilm auch noch bereithalten muss. Wobei wir nichts dagegen hätten, wenn Richard Linklater bei uns vorbeischauen und alle paar Monate mal ein bisschen filmen würde ... Coltranes Entwicklung jedoch wurde brilliant eingefangen und Boyhood gehört zu den besten Filmen 2014. Man muss auch den Jungen mal eine Chance geben.STEVE CARELL - FOXCATCHERBegonnen hatte Carell seine Karriere als Sidekick von Daily Show-Host Jon Stewart. Das ist in etwa vergleichbar mit Alexander von Humboldt in der heute-Show (ZDF-Gucker werden sich erinnern). Jetzt stellen Sie sich mal vor, dieser Sidekick-Komiker wird ein großer Schauspieler in Hollywood und nimmt jetzt auch eine dramatische Rolle an, wie sie düsterer kaum sein könnte: Voller Melancholie, Schizophrenie und Düsternis. Dann noch Mark Ruffalo mit Halbglatze und Channing Tatum als düsterer Gehilfe ... dann haben Sie einen überraschenden Film.RALPH FIENNES - GRAND BUDAPEST HOTELNicht jeder bekommt die Chance, in einem Anderson-Film zu glänzen. Wer neben Größen wie Bill Murray, Jeff Goldblum oder Edward Norton (Moment. Der schon wieder?) aufspielt, sollte schon seine Momente haben. Auch wenn die Situation schwierig ist, schafft es Fiennes dennoch, sich zur bedeutenden Größe im Film aufzuspielen ohne seinen direkten Filmpartner an die Wand zu nageln. Das erfordert schon viel Fingerspitzengefühl von Mr. Fiennes. Und nebenher ist der Film auch noch klasse geworden.BENEDICT CUMBERBATCH - THE IMITATION GAMECumberbatch ist wohl gerade der Darling der Filmwelt. Ein höflicher, zuvorkommender Mann und dann auch noch bei seinen weiblichen Fans überaus beliebt. Sogar so beliebt, dass sie auf seinen Wunsch eingingen und sich nicht mehr "Cumberbitches" sondern "Cumbercollective" nannten. Vor allem, weil er sich in Star Trek Into Darkness in einer Duschszene auszog und in Sherlock den bitteren namensgebenden Charakter spielte. Und ganz nebenbei ist er auch noch ein ziemlich guter Darsteller, wie er in dem Porträt von Alan Turing beweist.TIMOTHY SPALL - MR. TURNERWohl die größte britische Verkörperung einer englischen Bulldogge ist Timothy Spall (übrigens auch Vater von Schauspieler Rafe Spall) ein überaus angenehmer Zeitgenosse. Auch wenn sein Mr. Turner alles andere als freundlich ist sondern eher ein bärbeißiger und grunzender Kerl, der einfach nur macht was ihm gefällt und auf die Meinungen anderer Menschen scheißt. Auch einer der Gründe, warum Timothy Spall da eine Geschichte um einen "Geheimscheißer" im Londoner Theater auspackte. Aber das gehört in Details nicht hierher ...JAKE GYLLENHAAL - NIGHTCRAWLERAbnehmen war ja in Hollywood lange Zeit der Garant für Awards. Christian Bale hat bis heute niemand gesagt, dass das vorbei ist. Aber Gyllenhaal machts noch mal. Es ist gar nicht so sehr sein dürrer Körper, der hier beeindruckt. Es ist vielmehr die Größe seiner Augen, die neugierig und zugleich soziopathisch in diese kranke Welt von LA hineinschauen. Der Amerikanische Traum wird zum Amerikanischen Albtraum im Angesicht von Wahnwitz und Geldgier.EDDIE REDMAYNE - DIE ERFINDUNG DER UNENDLICHKEITVor langer Zeit hatte noch niemals etwas von Redmayne gehört. Dann kam Les Miserables und Redmayne wurde an der Seite von Amanda Seyfried und Hugh Jackman bekannt. Obwohl Redmayne lange als Schönling galt, beweist er mit diesem Film, dass er mehr als nur gut aussehen und gut singen kann. Die psychologisch interessante Darstellung von Stephen Hawking sowie dessen langer Leidens- und Hoffnungsweg spiegeln sich bei Redmayne nachvollziehbar dar. Und dann ist er auch noch der Bösewicht in dem nächsten Film der Wachowskis.