Der talentierte Mr. McAvoy: Ein Mann für (wirklich) alle Genres!

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Special Carola Hofmann - Autorin
Der talentierte Mr. McAvoy: Ein Mann für (wirklich) alle Genres!
Quelle: Universal; Ascot; Universal

Ob Actionkracher, Liebesschnulze oder Drama: Der gebürtige Schotte James McAvoy, seines Zeichens Vollblutschauspieler, rockt jedes Genre! Ab 2005 legte der Film- und Theaterschauspieler (inbesondere im Dramenbereich) eine grandiose Performance nach der anderen ab, bis er sich mit der Verkörperung des jungen Charles Xavier aka Professor X in "X-Men: Erste Entscheidung" endgültig in Hollywoods A-Liga katapultierte.

Größe Bekanntheit erlangte der am 21. April 1979 im schottischen Glasgow geborene Film- und Theaterschauspieler James McAcoy durch die Rolle des Steve McBride in der britischen Erfolgsserie "Shameless", auf der die gleichnamige US-amerikanische Fernsehserie mit William H. Macy und Emmy Rossum beruht. Danach (ab 2005) ging es rasant bergauf, bis McAvoy sich mit der Verkörperung des jungen Charles Xavier aka Professor X endgültig in den Hollywood-Olymp katapultierte -genau wie sein Filmkollege und best buddy Michael Fassbender. Und auch privat erwies sich die Serie als Glücksgriff: 2006 heiratet James McAvoy seine Serien- und Leinwandpartnerin Anne-Marie Duff, 2010 kam schließlich Sohnemann Brendan zur Welt. 2016 wurde jedoch bekannt, dass sich das Paar getrennt hat. Letztes Jahr schlüpfte McAvoy für M. Night Shyamalans Mysterythriller "Split" in die Rolle eines Mannes mit multipler Persönlichkeitsstörung und lief bei der Verkörperung der 23 verschiedenen Identitäten wahrlich zur Höchstform auf. So facettenreich das Schauspiel des sympathischen Schotten ist, verwundert es nicht, dass McAvoy auch völlig unabhängig vom Genre stets eine starke Leistung hinlegt - er fühlt sich offenbar immer pudelwohl!

Abenteuer

Szenenbild aus "Der König von Narnia", Plakate zu "X-Men" Quelle: Fox; Disney; Fox Die zarten Anfänge vs. der vorläufige Karriere-Höhepunkt: McAvoy als Faun Tumnus in "Der König von Narnia" (Mitte) und als junge Version des Charles Xavier (re.& li.). Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia
G Abenteuer, Fantasy | OT The Chronicles of Narnia: The Lion, the Witch and the Wardrobe | P GB, USA 2005 | LZ 138 Min. | D Georgie Henley, William Moseley, Skandar Keynes, Anna Popplewell, Tilda Swinton, James McAvoy | R Andrew Adamson | FSK 6

Der Film, der 2005 (und damit ein Jahr nach der sehenswerten, aber bedauerlicherweise wenig beachteten Dramödie "Inside I'm Dancing) die Karriere von McAvoy einläutete, war das optisch opulente Fantasyabenteuer "Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia", der ziemlich vorlagengetreuen Verfilmung des zweiten Bandes (nach Erzählfolge) der berühmten Fantasyreihe von Tolkiens Freund und Kollegen C. S. Lewis. McAvoy spielte in der Big-Budget-Verfilmung des Kinderbuchklassikers den sympathischen Faun Tumnus und somit das erste Wesen, dem die kleine Lucy Pevensie in Narnia begegnet. Zwar gehört McAvoy nicht zum Hauptcast des Films (seine Figur wird bedauerlicherweise recht schnell von Tilda Swintons Charakter versteinert), dennoch bleibt sein bezaubernder schüchterner Auftritt - samt rotem Schal und dem Regenschirm - im Kopf und die Begegnung an der tief verschneiten Laterne zählt ohnehin mit zu den schönsten Szenen im ganzen Film.


X-Men: Erste Entscheidung
G Abenteuer, Action, Sci-Fi | OT X: First Class | P USA 2011 | LZ 132 Min. | D James McAvoy, Michael Fassbender, Jennifer Lawrence, Nicholas Hoult, Rose Byrne, Kevin Bacon | R Matthew Vaughn | FSK 12

Dem Genre verhaftet, müssen wir für den nächsten Film ein bisschen in der Zeit springen und zwar in das Jahr 2011. Mit der Rolle einer jüngeren Version des ansonsten von Schauspiel-Veteran Patrick Stewart verkörperten Charles Xavier aka Professor X in "X-Men: Erste Entscheidung", Matthew Vaughns gelungenem Reboot der Hit-Reihe um Marvels Mutanten, landete McAvoy den (bisher) größten Coup seiner Karriere und katapultierte sich endgültig in Hollywoods A-Liga - selbiges gilt auch für seine Filmpartner Michael Fassbender, Jennifer Lawrence und Nicholas Hoult. Und tatsächlich legen McAvoy und Fassbender eine grandiose Vorstellung hin, bringen beide die Facetten ihrer Figuren mit unglaublicher Leidenschaft zum Ausdruck und tragen den Film über den blassen und eindimensionalen Bösewicht sowie einige andere Schwächen locker hinweg. Bislang stand McAvoy drei Mal für die Mutantensaga vor der Kamera, zuletzt 2016 für "X-Men: Apocalypse".


Komödie

Plakate und Szenenbilder zu bzw. aus "Penelope" & "Drecksau" Quelle: 2xCapelight; 2xAscot Ob spitzbübischer Charmeur in "Penelope" oder rücksichtsloses Arschloch in "Drecksau": McAvoy kann ohne Frage beides! Penelope
G Komödie, Fantasy, Romanze | OT Penelope | P USA 2006 | LZ 99 Min. | D Christina Ricci, James McAvoy, Catherine O'Hara, Richard E. Grant, Reese Witherspoon, Peter Dinklage | R Marc Palansky| FSK 6

Für das nächste Genre - die Komödie- müssen wir zeitlich wieder ein paar Jährchen zurückgehen, konkret in das Jahr 2006. In diesem Jahr läuft in den USA mit "Penelope" ein modernes, kluges und nicht zuletzt überragend besetztes Märchen an, das süßer nicht sein könnte. Die titelgebende Penelope ist eine behütete Adlige von etwa 25 Jahren - wohl erzogen und gebildet, es gibt jedoch ein klitzekleines Problem: Sie wurde mit einer Schweineschnauze geboren! Den wenig schmeichelhaften Rüssel verdankt sie einem Urahnen väterlicherseits, der einst eine Dienstmagd schwängerte, diese dann aber wegen des Standesunterschiedes nicht heiraten wollte und dadurch in den Selbstmord trieb - die Mutter der Verstorbenen rächte sich mit einem Fluch. Das Ende vom Lied: Nur die Liebe eines ebenfalls blaublütigen Verehrers kann die adelige Penelope von ihrem Schicksal erlösen. Penelopes Mutter bemüht sich um Heiratskandidaten, die den Fluch brechen könnten, doch mit dem ungewöhnlichen Aussehen der Tochter mag sich, nett ausgedrückt, keiner von diesen so recht anfreunden - und das trotz einer stolzen Mitgift! Und irgendwann hat auch die ewig Verschmähte die Schnauze voll... Mehr sei an dieser Stelle nicht zur Handlung verraten. Die skurrile "Das hässliche Entlein"-Variante punktet nicht nur mit ihrem ganz speziellen Humor und den schrägen Dialogen, sondern in erster Linie insbesondere durch die Darstellercrew: Die bezaubernde Christina Ricci spielt die absolut liebenswürdige Titelfigur, Richard E. Grant und Catherina O'Hara ihre Eltern, der hier grandiose "Game of Thrones"-Mime Peter Dinklage einen verschrobenen Journalisten mit Augenklappe und James McAvoy stiehlt sich mit seinem spitzbübischem Blick und seiner anbetungswürdigen "You are my sunshine"-Performance direkt in die Herzen der (meisten) weiblichen Zuschauer - auch wenn er hier etwas unter seinem üblichen Niveau bleibt.


Drecksau
G Komödie, Drama, Krimi | OT Filth | P GB 2013 | LZ 101 Min. | D James McAvoy, Jamie Bell, Eddie Marsan, Jim Broadbent, Gary Lewis, Imogen Poots | R Jon S. Baird | FSK 16

Wesentlich weniger süß, dafür aber in Topform präsentierte sich James McAvoy 2013 in der Romanverfilmung "Drecksau". Ob man dem hochgradig verstörende Film, der auf Irvine Welshs drittem Roman von 1998 basiert, nun etwas abgewinnen kann oder nicht, steht eines unwiderruflich fest: McAvoy ist in der Rolle des depressiven, intriganten, versoffenen und korrupten Detective Sergeant Bruce Robertson, der Kokain schnupft, munter die Gattin seines Kollegen vögelt und seinem Chef nichts als Kopfschmerzen bereitet, schlicht brillant. Trotz beängstigend überzeugender Arschloch-Attitüde transportiert er scheinbar mühelos die unterschwellige Botschaft, dass dieses Dreckschwein eigentlich eine arme Sau ist und schafft es sogar, stellenweise so etwas wie Mitleid für den gewissenlosen Manipulator zu wecken. Den restlichen, zweifellos talentierten Cast spielt der vielschichtige Schotte hier völlig an die Wand; die Performance als Edinburgher Polizisten mit exzentrischen, bigotten Verhaltensweisen und bipolarer Störung gehört zweifellos zu seinen Besten.


Drama

Plakat zu "Der letzte König von Schottland" und Plakat & Szenenbild zu bzw. aus "Abbitte". Quelle: Fox; 2x Universal Im Dramenfach fühlt sich der gebürtige Schotte offenbar besonders wohl - kein Wunder also, dass er in den Dramen "Abbitte" und "Der letzte König von Schottland" zwei seiner bislang stärksten Performances hinlegte. Der letzte König von Schottland
G Drama | OT The Last King of Scotland | P GB 2006 | LZ 123 Min. | D Forest Whitaker, Jamey McAvoy, Kerry Washington, Gillian Anderson | R Kevin Macdonald | FSK 16

Seine Vorhaben und seine Ziele sind hoch gesteckt und ehrenhaft. Als (der historische) General Idi Amin Dada Oumee am 25. Januar 1971 durch einen unblutigen Putsch die Macht in Uganda übernimmt, atmen die Welt und das ugandische Volk zunächst auf. Amin verspricht die Perle Afrikas wirtschaftlich zu stärken, neue Infrastruktur und ein soziales Netz zu schaffen. Der (fiktive) junge schottische Arzt Nicholas Garrigan ist von ähnlicher Natur. Um sich von seinem Elternhaus zu distanzieren und um Menschen in Not zu helfen, nimmt er Anfang der Siebzigerjahre einen Posten in einer kleinen ugandischen Provinzklinik an. Durch einen Zufall trifft er auf Amin und versorgt dessen verletzte Hand. Der Präsident ist so begeistert von dem jungen Schotten, dass er ihm anbietet, sein Leibarzt zu werden. Naiv akzeptiert Garrigan das Angebot, wird sogar zu einem engen Vertrauten Amins. Geblendet von Macht, Ruhm, Luxus und Wohlstand, nimmt Nicholas die Gräueltaten, mit denen Amin seine Macht sichert, zunächst nicht wahr und verschließt sogar die Augen davor. Spätestens jedoch, als er eine Affäre mit einer von Amins Frauen beginnt und sie schwanger wird, erkennt Garrigan mit welchem Monster er sich eingelassen hat. Im Zentrum dieses schonungslos-packenden Dramas, das enen ungeschönten Blicks auf eine schreckliche Diktatur wirft, thront ein bestechender Forest Whitaker, der das Monster in Menschengestalt mit den beiden Gesichtern lebt. Zwischen charmantem und liebeswertem Staatsmann und brutalem, beinahe schon wahnsinnigem Berserker liegt nur ein Wimpernschlag - zu recht gab's den Oscar für die beste Hauptrolle. Sein Gegenpart James McAvoy steht dem allerdings in nichts nach und hätte eine Oscarnominierung als bester Nebendarsteller allemal verdient gehabt.


Abbitte
G Drama, Romanze | OT Atonment | P GB 2007 | LZ 123 Min. | D Keira Knightley, JAmes McAvoy, Romola Garai, Vanessa Redgrave, Saoirse Ronan, Benedict Cumberbatch| R Joe Wright | FSK 12

Abbitte leisten - das bedeutet so viel wie: um Verzeihung bitten oder Reue zeigen. Selbiges tut die verbohrte Wohlstandstochter Briony erst sehr spät in ihrem Leben. Dabei hat sie als 13-Jährige eine unfassbare Schuld auf sich geladen und damit die Schicksale mehrerer Menschen in qualvolle Bahnen gelenkt. Denn als Briony ihre größere Schwester Cecilia mit dem einfachen Arbeitersohn Robbie in flagranti erwischt, bezichtigt sie aus Wut, Beschämung oder Eifersucht (man weiß es lange nicht) den armen Robbie, ein Mädchen vergewaltigt zu haben Die mehrere Jahrzehnte umspannende Handlung gleitet gemächlich vor sich hin, stoppt aber immer wieder ganz abrupt, um sich selbst zurückzuspulen und das bisher Geschehen aus einer neuen Perspektive zu zeigen. Diese interessante Verschachtelung der Ereignisse, die optische Opulenz, aber allen voran die fesselnden und charismatischen Darstellungen von Keira Knightley, James McAvoy und Saoirse Ronan machen Joe Wrights (Stolz und Vorurteil) bittersüßes Melodram nach dem gleichnamigen Roman von Ian McEwan zu einer der besten Romanverfilmungen der letzten Zeit. Neben "Der letzte König von Schotteland" und "Drecksau" eine der stärksten Performances von McAvoy.

Lobenswert sind auch die Dramen "Ein russischer Sommer" (2009), "Die Lincoln-Verschwörung" (2010) - offenbar wählt McAvoy gerne Filme mit einer historischen Komponente - und "Das Verschwinden der Eleanor Rigby" (2014). Überhaupt scheint sich McAvoy in diesem Genre besonders wohl zu fühlen!


Romanze, Horror & Thriller

Plakate zu "Geliebte Jane", "Victor Frankenstein - Genie und Wahnsinn" und "Split" Quelle: Concorde; Fox; Universal Über die Jahre zeigte McAvoy immer wieder eindrucksvoll, wie wandelbar er ist - zuletzt bot ihm der "Thriller" Split dafür die perfekte Bühne. Geliebte Jane
G Romanze, Drama| OT Becoming Jane | P USA, GB 2007| LZ 112 Min. | D Anne Hathaway, James McAvoy, Julie Walters, James Cromwell, Maggie Smith| R Julian Jarrold | FSK 0

James McAvoy kann auch mit ganz viel Gefühl. Das bewies er 2007 in "Geliebte Jane", dem imaginären Porträt über das (Liebes-)Leben der Kultautorin aller Kostüm-Romantik-Romane, Jane Austen. Anna Hathaway spielt die spitzzüngige Schriftstellerin, die einen vermögenden, aber langweiligen Brautwerber ablehnt - und das, obwohl die finanzielle Lage der Familie alles andere als rosig ist. Auftritt von James McAvoy, der hier einen impulsiven, verwegenen und nicht minder arroganten Freund von Janes' Bruder gibt. Erst können sich die beiden nicht ausstehen, wenig später haben dann natürlich doch beide Schmetterlinge im Buch. Wenn da nur nicht das liebe Geld wäre... Die sympathische Romanze im Stil der Jane-Austen-Romanverfilmungen spekuliert über die mögliche erste Liebe der späteren Erfolgsautorin, die sie zu ihren Büchern, insbesondere "Stolz & Vorurteil", inspiriert haben könnte. Die Leistungen der Darsteller (u. a. auch Gran Dame Maggie Smith und Julie Walters) überzeugen allesamt, von einem James McAvoy ist man - verwöhnt von seinen Performances in "Abbitte" und "Der letzte König von Schottland" - aber Besseres gewohnt; das schwächelnde Drehbuch trägt sicherlich seinen Teil dazu bei.


Victor Frankenstein: Genie und Wahnsinn
G Horror, Sci-Fi | OT Victor Frankenstein | P USA 2015 | LZ 110 Min. | D James McAvoy, Daniel Radcliffe, Jessica Brown Findlay| R Paul McGuigan | FSK 16

Der arme Victor Frankenstein: Die Welt lehnt ihn ab. Kein Wunder, dass die Schrauben etwas locker sitzen. Gejagt von den Dämonen seiner Vergangenheit - sein Vater gibt ihm die Schuld am Tod seines älteren Bruders - erweckt der Medizinstudent im viktorianischen London eine groteske Kreatur aus den Körperteilen toter Wesen zum Leben, was sich ein stinkreicher Kommilitone bald schon für seine eigenen Zwecke zunutze machen will. Der einzige, der Victor treu zur Seite steht, ist der brave Igor den Victor aus einem erniedrigenden Dasein in einem Zirkus erlöst hat. McAvoy liefert in dem sinnentleerten, aber lustigen Steam-Punk-Horror eine grandiose Tour de Force ab, selten wurde das gebeutelte Genie besser gespielt als von James McAvoy, auch wenn seine brillante Performance mit Mary Shelleys Romanfigur praktisch nichts mehr zu tun hat.

Die hanebüchene Handlung wird stilsicher und mit prallen Bildern erzählt, der Film ist rasant, unterhaltsam und schräg. Auch Daniel Radcliffe als der leidgeprüfte Assistent einfach wunderbar und kann einmal mehr beweisen, dass er der Rolle des Harry Potter längst entwachsen ist. Um an diesem morbid-ironischen Schabernack seine Freude zu haben, sollte man allerdings schon ein Faible für die Kultfilme der Hammer-Studios & Co. haben.


Split
G Thriller, Mystery | OT Split | P USA 2017 | LZ 118 Min. | D James McAvoy, Anya Taylor-Joy, Betty Buckley, Jessica Sula, Haley Lu Richardson | R M. Night Shyamalan | FSK 16

Der neue Film des "The Sixth Sense"-Regisseurs M. Night Shyamalan beginnt als Entführungsthriller: Ein Psychopath sperrt die Teenagerin Casey und zwei Freundinnen in ein verzweigtes Kellerverlies. Bald merken die Mädchen, dass ihr Entführer mit einer multiplen Persönlichkeitsstörung kämpft. 23 verschiedene Persönlichkeiten leben in ihm, darunter ein lispelndes Kind, ein fröhlicher Modedesigner und eine strenge Haushälterin. Ein halbes Dutzend davon lotet James McAvoy mit seinem facettenreichen Spiel aus. Eine chamäleonartige Meisterleistung legt er dabei zwar nicht hin, doch die unterschiedlichen Gemütslagen - ob nun manipulativ, brutal, verängstigt, eitel, amüsant, kindisch, aggressiv und schüchtern - nimmt man ihm allemal ab. Ebenfalls sehr erfreulich: "The Witch"-Durchstarter Anya Taylor-Joy.


Action

Plakat zu "Enemies - Welcome to the Punch" und Plakat & Szenenbild zu "Wanted". Quelle: 2xUniversal; UNiversum Niemand geringerem als Chris "Star Lord" Pratt pfeffert McAvoy in "Wanted" seine PC-Tastatur mit ordentlich Schmackes an den Kopf - grausam und dennoch von wundervoller Ästhetik, wenn sich aus den umherfliegenden Buchstaben-Teilen in Zeitlupe der Ausspruch "Fuck You" zusammensetzt. Wanted
G Action, Crime | OT Wanted | P USA 2008 | LZ 110 Min. | D Morgan Freeman, Angelina Jolie, James McAvoy, Terence Stamp, Thomas Kretschmann | R Timur Bekmambetow | FSK 18

Wesley Gibson ist ein Verlierer-Typ. Seine Wohnung, sein Beruf, seine Beziehung - all das ist höchstens unterer Durchschnitt. Der eintönige Bürojob, stupide Bildschirmarbeit in einem Großraumbüro unter einer despotischen Chefin, langweilt und frustriert ihn. Ambitionen oder Erwartungen hat er, so scheint es, längst keine mehr. Sein lethargisches Dasein ginge wohl ewig so weiter, stünde dem Twen nicht eines Tages im Supermarkt plötzlich die ebenso attraktive wie geheimnisvolle Fox gegenüber. Nur wenige Minuten nach dem ersten Zusammentreffen findet sich der Loser schon mitten in einer rasanten Verfolgungsjagd wieder, bei der ihm reichlich Blei um die Ohren fliegt und einiges an Nerven abverlangt wird. Kaum zu Atem gekommen, lernt Wesley die Verbündeten von Fox, allen voran ihren Boss Sloa, kennen. Auf äußerst uncharmante Weise macht ihm die Gruppe klar, dass er über eine besondere Gabe verfügt. Die Fähigkeit geradezu übermenschlicher Treffsicherheit habe er von seinem Vater geerbt, der einst einer der besten Profikiller der Welt gewesen sei. Dabei gehörte er einer Geheimorganisation an, die ihre Aufträge aus mystischen Quellen bezieht. Nun sei es an Wesley, dieser Bruderschaft beizutreten und den Platz seines Vaters einzunehmen. Zeit für einige radikale Änderungen in Wesleys Leben... James McAvoy, der nette Kerl von nebenan mit dem ebenso sympathischen wie zerbrechlichen Jünglingsgesicht, ist eine clevere Wahl für die Rolle des Verlierers Wesley in diesem furiosen, grell überzeichneten Actioninferno nach Comicvorlage. Anfangs gelingt ihm die Verkörperung des schwachen Büro-Niemands, der ein belangloses eintöniges Nichts von einem Leben führt, bevor er dann stufenweise den Schalter umlegt und nach glaubhaft dargestellter Angst und aufzehrender Überwindung mit süffisantem Lachen in den Bad-Ass-Modus übergeht.

Nach Auftritten als Fabelwesen mit Ziegengesicht (Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia), fiktiver historischer Figur (Der letzte König von Schottland) und anspruchsvoller Romangestalt (Abbitte) fügt McAvoy seinem Repertoire eine neue Facette hinzu.


Enemies - Welcome to the Punch
G Action, Thriller, Crime | OT Welcome to the Punch | P GB, USA 2013 | LZ Min. | D James McAvoy, Mark Strong, Andrea Riseborough | R Eran Creevy | FSK 16

Der junge Polizist Max Lewinsky hat noch eine Rechnun goffen: Vor Jahren entkam ihm der Gangster Jacob Sternwood und flüchtete sich ins sichere Ausland. Als dessen Sohn Ruan bei einem Raubüberfall angeschossen wird und in die Hände der Polizei fällt, kehrt Jacob nach London zurück, um ihm aus der Klemme zu helfen. Sofort wittert Lewinsky seine zweite Chance, Sternwood zu schnappen und seiner gerechten Strafe zu überführen. Doch dann werden die Karten neu gemischt - Lewinsky und Sternwood müssen feststellen, dass sie Teil eines großen Komplotts sind. Auf der Spur des gemeinsamen Feindes sehen sich die beiden Widersacher gezwungen, Hand in Hand zu arbeiten? Der britischen Hochglanz-Actionthriller bietet zwar nur durchschnittliche Kost, an der Leistung der Darsteller kann man aber kaum herumkritteln - McAvoy macht als ruppiger Cop eine gute Figur, der eigentliche Star ist diesmal jedoch eindeutig der charismatische Mark Strong als Edelgangster Jacob Sternwood.


Kommende Filme

Plakat & Szenenbild zu "Atomic Blonde" und Szenenbild aus "Submergence" Quelle: 2xUniversal; NFP Beneidenswert: Im knallharten & stylischen Actioner "Atomic Blonde" wird McAvoy an der Seite von Powerfrau Charlize Theron zu sehen sein, in "Submergence" erobert er das Herz von Alicia Vikander. Atomic Blonde
G Action, Thriller| OT Atomic Blonde| P USA 2017 | LZ TBA | D Charlize Theron. James McAvoy, Sofia Boutella, John Goodman, Toby Jones | R David Leitch | FSK TBA

1989, Berlin: Die Top-Agentin Lorraine Broughton hat die Order, Informationen höchster Brisanz zu besorgen. Doch die geteilte Stadt fordert von ihr das Äußerste - es geht buchstäblich ums nackte Überleben. Mit Kalkül, Sinnlichkeit und unerbittlicher Härte streunt sie Undercover durch Berlin und kommt Zug um Zug ihrem Ziel näher. "Atomic Blonde" ist eine siedend heiße Mischung aus Style und Schlagkraft, aus sinnlicher Verführung und kompromissloser Action - Regie führt David Leitch (demnächst "Deadpool 2"), der schon mit "John Wick" gezeigt hat, dass dieses Genre genau sein Terrain ist. Die blonde Agentin und Auftragskillerin wird von Charlize Theron verkörpert, unterstützt wird sie auf ihrer Suche nach einer brandgefährliche Liste mit den Namen britischer Doppelagenten von einem skrupellosen, lässig-coolen James McAvoy mit Fast-Glatze. Der Actioner, bei dem auch Til Schweiger mit von der Partie ist, startet am 17. August 2017 in den deutschen Kinos.


Submergence
G Drama, Romanze, Thriller| OT Submergence | P USA 2017 | LZ TBA | D James McAvoy, Alicia Vikander, Charlotte Rampling | R Wim Wender | FSK TBA

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