Alle Charaktere in Woody Allens neuer Satire haben mit den Irrungen und Wirrungen des Ehelebens zu kämpfen. Nicht Allens bester Film, aber unerwartet beißend und mit tollen Performances.
Trotz seines Alters von 75 Jahren dreht Woody Allen brav jährlich einen Film. Nicht alle sind Meisterwerke, aber dennoch gilt Allen zu Recht als einer der großen Regisseure des amerikanischen Kinos. Die wunderbare Gemma Jones spielt Helena Shepridge, eine ältere, britische Dame, die von ihrem Mann Alfie (Anthony Hopkins) verlassen wird, weil sich dieser verzweifelt an einen jugendlichen Lifestyle klammern will. Seine Frau, die leider zugelassen hat, dass sie älter wurde, bleibt dabei auf der Strecke. Trost sucht sie bei der Wahrsagerin Cristal (Pauline Collins), die Helena mit esoterischen Sprüchen und viel Whiskey versorgt. Gleichzeitig steckt die Ehe von Helenas Tochter Sally (Naomi Watts) mit ihrem amerikanischen Ehemann, dem erfolglosen Schriftsteller Roy (Josh Brolin), in der Krise. Alle Charaktere treiben unaufhaltsam auf ein Ende mit Schrecken zu, sei es das Alter oder die vollkommene Demütigung. Mit Ich sehe den Mann deiner Träume zeigt Allen, dass er selber keineswegs altersmilde wird, ganz im Gegenteil.
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(Emanuel Bergmann)
