Humankind vs. Civilization 6: Die größten Unterschiede im Überblick - mit Video

Am 17. August dieses Jahr erscheint Humankind und will Genreprimus Civilization 6 das Wasser abgraben. Aber kann das denn gelingen? Und inwiefern unterscheidet sich der Neuling vom alteingesessenen Meisterwerk? Dieser Frage gehen wir in unserem Vergleich Humankind versus Civilization 6 auf den Grund.

Lang ist's her

Civilization 6 ist am 21. Oktober 2016 erschienen und Spieler wurden sogar noch bis vor Kurzem mit neuen Inhalten versorgt. Das Spiel unterscheidet sich heute in manchen Mechaniken grundlegend von denen aus 2016. Die Civilization 6 Erweiterungen Rise and Fall und Gathering Storm brachten interessanten neue Spielmechaniken mit sich und fügten diese unproblematisch in den Spielfluss ein.

Kontrast im 4X Universum

Quelle: PCGames Die Auswahl des ikonischen Anführers bringt einzigartige Vorteile mit sich.  Der wohl größte Unterschied zu Civ 6 im Allgemeinen ist, dass ihr in Humankind (jetzt kaufen 39,93 € / 44,99 € ) vorab keinen Anführer wählt. Ihr startet das Spiel in der Jungsteinzeit und habt erst beim Erreichen der nächsten Epoche die Wahl, welche Kultur ihr nehmt. Diese Entscheidung müsst ihr dann in jeder Epoche aufs Neue treffen. Im Vergleich zu Civ 6 hat dieses Prinzip Vor- und Nachteile. Die Kulturen, die ihr beim Aufstieg wählen könnt, haben nicht so spezifische Boni wie ein Volk in Civilization 6, die durch ihre Vielfalt grundsätzlich andere Spielstile ermöglichen. Kulturen in Humankind können Dinge nur besser oder schlechter im Vergleich zu anderen Völkern, wohingegen in Civilization 6 die Wahl des Anführers auch komplett neue oder veränderte Spielmechaniken hervorbringt. So könnt ihr beispielsweise mit Eleonore von Aquitanien, Städte gewaltfrei einnehmen. Oder als Russe könnt ihr euch auch in den kältesten Regionen der Welt niederlassen. Dieses Potenzial verschenkt Humankind auf Kosten einer Kombinationsvielfalt.

Persönlichkeiten mit Charisma und starker Ausstrahlung

Anführer wirken in Civ so viel lebhafter. Jeder Anführer spricht seine eigene Sprache und regiert je nachdem wie ihr spielt auf euer Verhalten. Gandhi würde niemals Nuklearraketen auf euch abfeuern, oder? In Humankind treten dank des Charaktereditors keine realen Persönlichkeiten in die Rolle des Anführers. Wie viel Abwechslung der Charaktereditor bietet, lässt sich momentan bedauerlicherweise noch nicht sagen. Quelle: PCGames Anführer in Humankind stehen sich in einer Verhandlung gegenüber. Trotzdem ist das System spielerisch sehr gut implementiert. Ihr könnt die Wahl der Kultur hervorragend an eure derzeitigen Bedürfnisse anpassen. Außerdem sind bei Civ 6 die für das Volk und seinen Anführer spezifischen Einheiten nur in einem Zeitalter effektiv, danach werden sie obsolet. In Humankind hingegen bekommen wir beim Voranschreiten in eine neue Epoche neue spezifische Einheiten, die uns dann bis in die nächste Epoche begleiten. Das Durchwechseln der einzelnen Völker bringt nicht nur ungemein viel Abwechslung und spielerische Möglichkeiten, sondern macht jede Partie unerwartet interessant.

Ich bin euphorisiert und habe teure Pläne

Quelle: PCGames Siedler, Krieger - und schon steht die erste Stadt. Der Start in Civ 6 spielt sich nicht besonders toll. Auch der Anfang des Spiels unterscheidet sich von jenem von Civilization 6. Hier startet ihr mit einem Kriegertrupp und Siedlern. So schnell nur möglich errichtet ihr eine Stadt an einem geeigneten Standpunkt. Ist dies geschehen, fangt ihr schon mit dem Ausbau der Stadt an. In Humankind geht das nicht so schnell. Erst einmal müsst ihr euer Volk vermehren, indem ihr Tiere für Nahrung jagt. Wenn ihr die Karte einigermaßen erkundet habt, fangt ihr an, erste Außenposten zu errichten, die im späteren Verlauf zu Städten werden oder sich dem Stadtgebiet angliedern. Extra Siedler-Einheiten braucht ihr dafür nicht. Ihr könnt mit fast jedem Trupp einen Außenposten errichten, wenn ihr die notwendigen Ressourcen aufbringen könnt. Die Anfangsphase spielt sich so unglaublich frisch. In Cilivization 6 war die Anfangsphase zu schnell vorbei und spielte sich nicht großartig anders als die restliche Runde. Quelle: PCGames In der frühen Phase in Humankind gehen wir erstmal auf Erkundungstour

Städtebau: Anfangs leicht - schwer zu meistern.

Auch in Sachen Städtemanagement macht Humankind vieles anders als Civilization 6. Städte können nicht unbegrenzt gebaut werden, sondern sind durch ein Limit begrenzt. Dieses kann aber im Verlauf des Spiels erhöht werden. Bevor ihr jedoch überhaupt eine Stadt errichten könnt, müsst ihr in einer Region eurer Wahl einen Außenposten errichten. Im Gegensatz zu Civ 6 wird die Karte in vorgegebene Regionen unterteilt. Habt ihr einen Außenposten in einer Region errichtet, gehört diese erst einmal euch. Wenn ihr genug Einflusspunkte gesammelt habt, könnt ihr den Außenposten zu einer Stadt ausbauen. Auch möglich ist es, einen Außenposten mit einer Stadt zu verbinden, um deren Einflussgebiet zu vergrößern. Dadurch können mit etwas Finesse riesige Metropolen aus dem Boden gestampft werden. Aber Obacht, ihr müsst immer die Balance zwischen Sicherheit und Wachstum bewahren. Verliert ihr euren Stabilitätswert aus den Augen, können ziemlich schnell Unruhen entstehen. In Civ wird das Stadtgebiet je nachdem wie viel Kultur habt immer größer.

Das Religionssystem in Civ 6 fällt auch deutlich komplexer aus, als das in Humankind. Ihr könnt mit speziellen Einheiten wie Missionaren euren religiösen Einfluss vergrößern oder mit den Einheiten Glaubenskriege führen. Das fehlt leider in Humankind komplett.
Quelle: PCGames Am Bau von Wundern können gleichzeitig mehrere Städte partizipieren. Kämpfe haben in Humankind auch mehr strategische Tiefe als in Civilization 6. Sie können nicht nur wie in Civ automatisch ausgefochten werden. Die Kämpfe können in Runden ausgetragenen werden, um Vorteile aus der Beschaffenheit des Gebietes zu gewinnen, aber nur, wenn ihr eure Einheiten auch dementsprechend positioniert. Außerdem können benachbarte Einheiten zur Hilfe herbeigerufen werden, um die eigenen Reihen beispielsweise während einer Belagerung aufzustocken. Quelle: PCGames Kämpfe werden nicht nur durch schiere Anzahl an Einheiten entschieden. Beherrscht man die Kunst des Krieges kann man sogar mit Bauern gegen den Feind obsiegen.

veni, vidi, vici

Quelle: PCGames Unser Gebiet vergrößern wir, indem wir Städte bauen und diese durch Kultur neu Felder zu ihrem Stadtgebiet dazu erhalten. Worin Civilization 6 ganz klar die Nase vorne hat, sind die Siegbedingungen. Neben dem Punktesieg, bietet Civ 6 weitere Möglichkeiten, den Sieg zu erringen. Herrschaft, Wissenschaft, Religion, Diplomatie und Kultursieg sind alternative Siegesbedingungen, über die man sich im Vorhinein einer Partie schon Gedanken machen sollte. In Humankind gibt es lediglich den Punktesieg. Wer am Ende die höchste Ruhmespunktzahl erreicht, hat gewonnen. Hier hätten die Entwickler von Amplitude sich durchaus eine Scheibe vom Genre-Riesen abschneiden können.

Der Handel mit Luxusgütern und strategischen Ressourcen ist in Humankind auch nicht besonders glücklich gelöst worden. Sobald wir das Gebiet mit der Ressource modernisiert haben, können wir mit dieser unbegrenzt mit allen unseren Nachbarn handeln. Wenn wir mit der Ressource handeln, haben wir keinerlei Nachteile. Ähnlich wie bei dem Grundspiel von Civilization 6 stehen uns die Ressourcen unbegrenzt zur Verfügung. Erst später mit den kostenpflichtigen Updates wurde das Ressourcensystem in Civ 6 überarbeitet. So etwas wäre auch für Humankind wünschenswert. Nur dann bitte vollkommen unentgeltlich. Danke! Quelle: PCGames Handel ist auch in Humankind eine gute Quelle, um das nötige Geld für Vorhaben zu sammeln.

Wenn man nur ein Stück bestellt, aber die ganze Torte bekommt.

Was wir bisher nicht erwähnt haben, sind die Features die Cilivization 6 noch obendrauf zu bieten hat. Bisher haben wir nur ähnliche Mechaniken miteinander verglichen. Wenn Humankind das Drei-Gänge-Menü ist, dann ist Cilivization 6 mit all seinen Inhalten ein wahres All-you-can-eat-Buffet. Nicht falsch verstehen, ihr werdet mit Humankind auf eure Kosten kommen und müsst nicht hungrig nach Hause gehen. Aber Civ 6 bietet zurzeit einfach so viel mehr, an dem ihr euch gar nicht satt essen könnt. Klimawandel, erweiterte Diplomatie mit Weltkongressen, goldene oder dunkle Zeitalter sind nur einige Beispiele dafür was Civ 6 mehr zu bieten hat.

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Wenn Humankind nach dem Release allerdings nochmal ordentlich nachholt und das Spiel stetig verbessert, dann kommt es wahrlich zu einem Kampf der Titanen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist das letzte Wort natürlich noch nicht gefallen. Humankind befindet sich noch in der Entwicklung und wird erst am 17. August veröffentlicht.