Harry Potter-Schauspieler fand seine eigene Leistung im Film schlecht: "Nur mittelmäßig"
Die Harry-Potter-Filme sind bis heute heiß geliebt. Einer der größten Darsteller fand seine eigene Leistung im Film aber alles andere als toll.
Bescheidenheit ist bekanntlich eine Zier, wenn man einer der profiliertesten und wohl auch besten Schauspieler Hollywoods ist, dann kann man angesichts dieser Leistung schon mal auf den Tisch hauen und stolz darauf sein - eigentlich.
Dass auch Ruhm, Reichtum und jahrelange Erfahrung einen nicht vor überbordender Selbstkritik bewahren, bewies kürzlich Hollywood-Legende Gary Oldman bei seinem Besuch im Podcast Happy Sad Confused.
Oldman, der sich auch im Theater und hinter der Kamera einen Namen gemacht hat, ist seit den frühen 1980er-Jahren in Hollywood aktiv. Zu seinen größten Rollen gehören unter anderem der titelgebende Graf in Bram Stoker's Dracula, Zorg in Das fünfte Element, Commissioner Gordon in Christopher Nolans Baman-Trilogie, WInston Churchill in Darkest Hour, zuletzt Harry S. Truman in Oppenheimer und Harry Potters Ziehvater Sirius Black in den Harry-Potter-Filmen ab Der Gefangene von Askaban.
Um die Rolle des Sirius Black geht es auch in dem entsprechenden Podcast-Ausschnitt. Den Podcast könnt ihr euch auf YouTube übrigens auch als Video angucken, zusätzlich hat Host Josh Horowitz die entsprechende Passage auch als Einzelvideo veröffentlicht.
Auf die Frage seines Gesprächspartners hin, ob Sirius Black die Rolle sei, auf die er am häufigsten angesprochen werde, bejaht Oldman dies, meint aber im selben Atemzug, dass er selbst seine Leistung im Film "mittelmäßig" finden würde. Auf die ungläubige Reaktion Horowitz' hin findet er auch einen Grund dafür:
"Möglicherweise hätte es geholfen, hätte ich wie Alan [Rickman] die Bücher gelesen. Dann hätte ich einen Informationsvorsprung gehabt. Hätte ich im Vorfeld gewusst, was noch alles passiert, glaube ich ernsthaft, dass ich die Rolle anders angelegt hätte."
In der Langversion des Podcasts findet ihr die Sequenz ab etwa 14:30 Minuten. Generell zeigt sich der Schauspieler im Anschluss an die Passage sehr selbstkritisch:
"Würde ich meine eigene Arbeit angucken und sagen 'mein Gott, bin ich großartig!', das wäre doch sehr traurig, oder? Du willst dein nächstes Ding schließlich immer noch besser machen. Dein eigener Blick darauf ist extrem subjektiv und persönlich, das können andere Menschen nicht nachvollziehen. Mir geht es nicht darum, dass ich Leute beleidigen will, die sagen 'oh, ich habe Sie in diesem oder jenem Film geliebt!', und ich denke mir 'ich war furchtbar, wovon redet die Person?' Das ist es nicht. Diese Leute sehen etwas anderes als ich."
Vor der Selbstkritik verrät Oldman auch, welche Szene im Film für ihn ganz besonders anstrengend zu filmen war. Zwar erinnert er sich nicht daran, in welchem der Filme sie stattgefunden hat, aus seiner Beschreibung wird aber klar, dass er von Harry Potter und der Gefangene von Askaban spricht:
"Ich lag auf einem gefrorenen See. Ich war tot und meine Seele verließ meinen Körper. [....] Ich lag da einfach herum und es dauerte ewig. [...] Das ging tagelang so, und ich hatte während der ganzen Zeit nichts tun. Und dann meinte ich 'kann mir mal jemand helfen, meine Nieren werden echt kalt', woraufhin ich eine Wärmeflasche bekam. Später war ich dann so 'mein Nacken bringt mich um' und sie legten ein kleines Kissen unter meinen Kopf. Ich hatte echt nichts anderes zu tun, als herumzuliegen!"
Mehr im Spaß meint Oldman zudem noch, dass er nach wie vor sauer sei, dass seine Figur von Autorin Joanne K. Rowling so früh über den Jordan geschickt wurde: "Wir hatten Wetten abgeschlossen, 'es ist Hagrid!'. Ich meinte 'nein, aber vielleicht ist es Ron?'. Und dann öffne ich das Drehbuch und sehe, ich bin es selbst. Ich bin raus."
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