Nach Creed 3 hab ich die Schnauze voll vom Kino ... wegen irrer TikTok-Teens

Am Wochenende war ich im Kino. So wie jede Woche. Ich bin also Kino-Fan, mag die Atmosphäre und zahle gern auch saftige Preise für Tickets, wenn der Kinobesuch mir Spaß macht. Doch am Wochenende habe ich den schlimmsten Kinobesuch aller Zeiten erlebt - und schuld daran ist eine völlig bescheuerte TikTok-Challenge. Zu meinem Leidwesen machten es sich genau in "meiner" Vorstellung von Creed 3 - Rocky's Legacy hunderte halbstarke Teenies zur Aufgabe, die Vorstellung so lange und massiv zu stören, bis sie abgebrochen wird.

Schlimmster Kinobesuch aller Zeiten

Ganz erreicht haben sie ihr Ziel zwar nicht, doch eigentlich wäre mir der Abbruch der Vorstellung fast lieber gewesen. Dann hätte ich zumindest mein Geld zurückverlangen können.

Stattdessen durfte ich fast drei Stunden als zweitälteste Person im restlos ausverkauften Kinosaal mit rund 400 Besucherinnen und Besuchern nicht nur den Altersdurchschnitt ordentlich überschreiten (ich bin Anfang 30), nein, ich hatte auch das Vergnügen von Filmunterbrechungen und einem durchgehenden Lärmpegel eines aufgekratzten Kindergeburtstags im Fast-Food-Restaurant.

TikTok-Teenies unterbrechen Film-Vorführung

Creed 3 (jetzt kaufen 8,99 € ) lief gerade einmal rund zehn Minuten, als der Film stoppte, die Saal-Beleuchtung eingeschaltet wurde und einige Kino-Mitarbeiter sichtlich genervt hereintraten. Der Grund: Dutzende Teenies hatten sich ohne Kinoticket in den Saal geschlichen und die Plätze zahlender Kundschaft belegt. Das fiel besonders schnell auf, weil der komplette Kinosaal bereits vor Vorstellungsbeginn restlos ausverkauft war.

Es folgten rund 15 Minuten zahlloser Ansagen der Kino-Mitarbeiter in bester Türsteher-Manier, bis endlich alle zahlenden Besucher auf den ihnen gehörigen Platzen saßen. Endlich konnte der Film weiterlaufen, aber besser wurde gar nichts.

Zwischenrufe, Klatschen, Gröhlen

Wie schon in den ersten zehn Minuten der Vorstellung folgten nun weitere knapp zwei Stunden ohne eine einzige ruhige Sekunde. Der durchgehende Lärmpegel zehrte schon arg an den Nerven, wurde aber durch regelmäßige, besonders laute Zwischenrufe und völlig willkürliches euphorisches Klatschen des Kinosaals auf die Spitze getrieben.

Die wenigen ruhigen, emotionalen Szenen von Creed 3 konnte ich ausschließlich sehen, aber nicht hören. Besonders in diesen Momenten bezeugte die anwesende Teenie-Meute ihr Unbehagen gegenüber der Darstellung von Menschen mit Gefühlen äußerst lautstark.

Besucher verließen verärgert den Kinosaal

Diese besonders unerträglichen Momente der Vorstellung quittierten fast alle "älteren" Kinobesucher (Anfang, Mitte 20 ...) mit dem Verlassen des Kinosaals, teils begleitet von wüsten und sichtlich aggressiven Beschimpfungen der anwesenden Jugendlichen.

Einige von ihnen konnten sich vor Ärger kaum noch in Zaum halten und forderten lautstark bereits bei Verlassen des Saals ihr Geld zurück. Ich hoffe, die völlig unschuldigen Kino -Mitarbeiter litten nicht zu sehr unter dem verständlichen Ärger.

Unterschätze nicht die Macht von TikTok-Quatsch

Ich und mein tapferer mich begleitender Kumpel hielten die gesamte Vorstellung durch und verbuchen diesen Kinobesuch nunmehr als ein besonderes Erlebnis, das wir nie mehr vergessen werden und das sich besonders gut dazu eignet, davon zu erzählen. Insofern hielt sich mein persönlicher Ärger im Nachhinein in Grenzen, wenngleich ich auch während der Vorstellung nicht weniger sauer war als diejenigen Gäste, die den Saal genervt verließen.

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Doch zwei Dinge habe ich nun eindrucksvoll gelernt: unterschätze nicht die Macht von TikTok - und die Fähigkeit von Jugendlichen, gewaltig zu nerven. Böse bin ich ihnen nicht, ich war auch mal jung, pubertierend und sicherlich oft genug auch sehr nervtötend. In Zukunft schaue ich manche Kinofilme aber lieber etwas später am Abend - wenn die TikTok -Teenies schon zu Hause sein müssen.