Remakes von Disney-Klassikern: Wieso die Änderungen nötig und richtig sind

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News Tobias Tengler-Boehm - Redakteur
Remakes von Disney-Klassikern: Wieso die Änderungen nötig und richtig sind
Quelle: Twitter (Halle Bailey)

Schauspielerin überzeugt: Divers besetzte Rollen und Änderungen an der Handlung machen die Remakes besser als die Originale.

Die großen Zeichentrick-Klassiker von Disney dürften für die meisten Filmfans ein wichtiges Stück Kindheit sein. Evergreens wie Das Dschungelbuch, Der König der Löwen oder Dumbo zauberten Millionen Kindern ein Lächeln ins Gesicht, sorgten für strahlende Augen, dicke Krokodilstränen und vergnügte Kicherkaskaden. Doch obwohl es sich bei den Disney-Filmen im Regelfall um Meisterwerke handelt, sind einige der Inhalte heutzutage nicht mehr tragbar.

Realverfilmungen von Arielle, die Meerjungfrau: Einige Änderungen sind dringend nötig

Die Neuauflage von Arielle, die Meerjungfrau (jetzt kaufen 13,99 € ) wird als Realverfilmung am Donnerstag, 25. Mai 2023 in den deutschen Kinos starten. In den letzten Wochen und Monaten konnte man zahlreiche rassistische Entgleisungen in den Kommentarspalten der sozialen Medien lesen, da die Hauptdarstellerin Halle Bailey Schwarz ist.

In einem Interview äußerte sie die 23-jährige Schauspielerin und Sängerin, wie geschockt sie von den Anfeindungen war, dass aber die Freude über die positiven Reaktionen überwiege. Halle Bailey offenbarte darüber hinaus weitere Änderungen zum Original.

Man werde die Story des Zeichentrickfilms von 1989 zeitgemäßer gestalten. Im Original begibt sich die ca. 16-jährige Meerjungfrau aufgrund ihres Verliebtseins in einen Prinzen an die Oberfläche des Ozeans. In der Welt der Menschen hat Arielle nun drei Tage Zeit, die Liebe des Königssohns zu gewinnen, unter anderem auch durch körperliche Reize.

Diese sexistische Erzählweise wurde für die Realverfilmung von Arielle fallengelassen. Hauptdarstellerin Halle Bailey erklärt: "Wir haben ihre Motivation, die Welt des Ozeans für einen Jungen zu verlassen, grundlegend geändert. Es geht jetzt vielmehr um sie selbst, ihre Bestimmung, ihre Freiheit, ihr selbstbestimmtes Leben."

Neuverfilmung von Peter Pan korrigiert Rassismus des Originals

Auch in einer weiteren Neuverfilmung eines Disney-Klassikers werden wichtige Korrekturen vorgenommen. Peter Pan und Wendy soll 2023 auf Disney Plus erscheinen und die indigenen Bewohnerinnen und Bewohner von Nimmerland nicht mehr als "listige, aber nicht sehr intelligente Rothäute" darstellen.

Auch bei dieser Realverfilmung kam es aufgrund der Tatsache, dass Fee Tinkerbell von Yara Shadi, eine Schauspielerin mit iranischen und afroamerikanischen Wurzeln, dargestellt wird, zu Rassismus und Hetze im Netz. Oftmals wird die Kindheitserinnerung an die Originale als rhetorisches Feigenblatt für derartige Entgleisungen hergenommen. Derlei Reaktionen offenbaren eigentlich nur, wie wichtig es ist, rassistische und frauenfeindliche Motive der Vorlagen nicht zu reproduzieren.

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Eine diverse Riege an Darstellerinnen und Darstellern sowie starke Geschichten, frei von diskriminierenden Stereotypen sollten im Jahr 2023 eigentlich selbstverständlich sein. Laut Yara Shadi fügen sich diese Änderungen auf eine natürliche Weise subtil in den Kanon des Films ein und korrigieren frühere fehlerhaften Darstellungen. So würden die Remakes den Beweis antreten, dass sie es wert sind gemacht zu werden.

Quelle: Toonado

    • Kommentare (34)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von IRexIRazer Stille/r Leser/in
        Am liebsten ist es mir wenn historische Figuren gegendert und blackwashed werden. Aber ja lass sie doch machen hab nachm 7. Star wars eh abgeschlossen mit Disney und den ganzen anderen Gutmenschen Organisationen gucke halt twitch und yt
      • Von IRexIRazer Stille/r Leser/in
        Am liebsten ist es mir wenn historische Figuren gegendert und blackwashed werden. Aber ja lass sie doch machen hab nachm 7. Star wars eh abgeschlossen mit Disney und den ganzen anderen Gutmenschen Organisationen gucke halt twitch und yt
      • Von Dick_Valentine Anfänger/in
        Halte den Artikel in großen Teilen für den üblichen woken Quark, den man heute ständig zu hören bekommt, der aber auch bei der x-ten Wiederholung immer noch genau nach dem klingt, was er eigentlich ist - geistiger Dünnpfiff.

        Wenn man sich wirklich mal die Kommentare in sozialen Medien anschaut, so sind die in der Regel viel differenzierter als es irgendwelchen linken Bleeding-Heart-Blödmännern lieb sein dürfte. Kaum jemand regt sich nämlich über geringfügige Korrekturen auf, die dazu dienen rassistische Aspekte zu entfernen. Die Kritik richtet sich in der überwältigen Mehrzahl gegen eine erzwungene Diversität, die vollkommen sinnentleert und künstlerisch wenig wünschenswert ist. Wenn die "Lost Boys" in Peter Pan plötzlich auch weibliche Mitglieder haben, dann ist das - gelinde gesagt - einfach nur doof. Dann dieses ständige Gender- und Race swapping von irgendwelchen beliebten Figuren - welchem Zweck genau soll das dienen? Da geht es ausschließlich um Repräsentation - die man aber natürlich auch herstellen könnte, indem man einfach neue Geschichten mit neuen Protagonisten erfindet. Stattdessen konzentriert man sich auf etablierte IPs. Natürlich mit dem Ergebnis, dass man fundamental jene ankackt, die mit einem beliebten Charakter eine bestimmte Vorstellung verbinden. Dass Gender- und insbesondere Race-Swapping offensichtlich nur in die eine Richtung funktioniert, zeigt ja schon worum es bei diesem ganzen Unsinn geht. Und nee, das hat nix mit Rassismus zu tun - für mich ist Aragorn einfach ein abgeranzter weißer Typ mit halblangen dunklen Haaren und kein Afro-Amerikaner wie uns das Wizards of the Coast erzählen möchte. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass Tolkien das ähnlich sehen würde.

        Es geht ausschließlich darum ein ganz bestimmtes Bild einer zeitgenössischen Gesellschaft nehmen, dass bestimmte Gruppen als wünschenswert und erstrebenswert erachten und dieses sämtlichen Geschichten überzustülpen - unabhängig davon, was dies mit der Geschichte selbst macht. Wenn die Figur des Jarl Haakon in Vikings mal kurz zur schwarzen Frau umgeschrieben wird und die Leute das irgendwie doof finden, dann hat das nix mit Rassismus zu tun, sondern damit, dass es in der Tat ziemlich dämlich ist eine historische männliche Figur - noch dazu einen Vikinger, der Zeit seines kurzen Lebens gegen ausländische Invasoren gekämpft hat - zu nehmen und mal eben nen Race- und Gender-Swap durchzuführen.

        Aber zurück zu Disney. Karey Burke möchte, dass 50% aller Disney-Charaktere entweder LGBTQIA und ethnische Minderheiten repräsentieren... da kann man doch nicht wirklich glauben, dass es nur darum geht, in Arielle und Peter Pan mal eben ein paar alte Ungerechtigkeiten auszugleichen...
      • Von SethWinterstein Spiele-Enthusiast/in
        Zitat von MandrillSphinx
        Menschen sind einfach nur peinlich! Warum kann man heutzutage nicht das Hirn einschalten und die Welt mal neu entdecken anstatt alles zu haten? Traurige Spezies!
        Und du bist.. kein Mensch?
        Was hat das Ganze mit "Hirn einschalten" zutun?
        Was hat das Thema mit "Welt neu entdecken" zutun?
        Ablehnung ist kein Hass.
        Die Spezies ist eine Menge, ja traurig gehört auch dazu.
      • Von MandrillSphinx Anwärter/in
        Menschen sind einfach nur peinlich! Warum kann man heutzutage nicht das Hirn einschalten und die Welt mal neu entdecken anstatt alles zu haten? Traurige Spezies!
      • Von SethWinterstein Spiele-Enthusiast/in
        Zitat von Wynn
        Solche Artikel sind ganz klar bait :) Und ihr fallt drauf rein.

        Chat gpt "Ariel 2023 Artikel viele klicks"
        Ja und nein. Einerseits klar, PCGames, GameStar und Co. gehen ja nicht umsonst auf Filme und andere Dinge die mit Games nichts mehr zutun haben. Die Zeitschriften verkaufen sich nicht mehr und irgendwie muss man Kohle machen und das geht wohl am besten mit ranzigsten Methoden, wie eben Clickbait und den nutzen sie alle auch reichlich. Andererseits gibt es aber gerade in den Medien genug Leute, die das eben wirklich ernst meinen. Haltungsjournalismus halt, Leute die eine politische Mission haben oder gerade deswegen eingestellt werden (natürlich mit dem Zweck der Klicks). Also es ist sicher beides, bait und zugleich ernste Missionierung, was das Ganze nur noch schlimmer macht.
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