Alles Geld der Welt: Review zu Ridley Scotts Suspense-Thriller

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Test Elke Eckert - Autorin
Szene aus "Alles Geld der Welt"
Quelle: Tobis

Gail Harris ist die Tochter von Jean Paul Getty, der in den 60er und 70er Jahren zu den reichsten Menschen der Welt gehörte. Als nun ihr Sohn entführt wird weigert sich der Multi-Millionär, das Lösegeld für seinen Enkel zu übernehmen. Gail setzt deshalb alles daran, ihren Vater zum Zahlen zu bewegen, bevor es für ihren Sohn zu spät ist. Nach einer realen Geschichte.

Ridley Scotts neuester Film sorgte schon im Vorfeld für Schlagzeilen. Dabei ging es weniger um den Inhalt als viel mehr um die Besetzung einer der Schlüsselfiguren. Ursprünglich wurde der exzentrische Milliardär und Ölmagnat J. Paul Getty von Kevin Spacey verkörpert. Als gegen den zweifachen Oscarpreisträger Vorwürfe wegen sexueller Belästigung erhoben wurden, schnitt der Regisseur alle bereits mit Spacey abgedrehten Szenen aus dem fertigen Film heraus und drehte sie mit Christopher Plummer noch einmal neu. Die Nachbesetzung mit dem 88-jährigen Kanadier erweist sich als Glücksfall, und das nicht nur, weil er altersmäßig seinem historischen Vorbild wesentlich näher ist als der 58-jährige Spacey. Christopher Plummer bringt auch die Unnahbarkeit und Unerbittlichkeit des greisen Geizhalses perfekt auf die Leinwand.
J. Paul Getty galt als reichster Mann der Welt, als sein 16-jähriger Enkel 1973 in Rom gekidnappt wurde. Die Entführer forderten von seinem Großvater 17 Millionen Dollar Lösegeld, doch dieser dachte nicht daran zu zahlen, auch weil er bei 13 weiteren Enkeln Nachahmer fürchtete. Ridley Scott erzählt die Geschichte dieser Entführung vor allem aus der Sicht von Gail Harris, der verzweifelten Mutter des gekidnappten Jungen. Mithilfe eines CIA-Vermittlers versucht sie ihren Schwiegervater zum Zahlen zu bewegen. Die Ausnahmesituation, in der sich Harris monatelang befunden hat, kann man als Zuschauer nachvollziehen, auch wenn Scott mehr auf Schauwerte und erlesene Bilder als auf psychologische Tiefe setzt. Darüber hinaus ist manches zu dick aufgetragen und zu schwarz-weiß gezeichnet, vor allem die Kidnapper verkommen zu Karikaturen. Aber wer nicht weiß, wie die Geschichte ausging, bekommt Spannung bis zum Schluss geboten.

Fazit:
Wer den klassischen Kampf zwischen Gut und Böse und große Bilder mag, kommt bei Scotts Suspense-Thriller auf seine Kosten

Wertung zu

Wertung:

7/10
02:01
Alles Geld der Welt: Erster Trailer zum Entführungs-Drama

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Diese Woche u.a. mit den Heimkinoveröffentlichungen der Sci-Fi-Romanze "I'm a Cyborg, But That's OK" (2006) und Ridley Scotts packendem Thriller "Alles Geld der Welt" (2017).
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